Maskenpflicht istockphoto.com | Patrick Daxenbichler

Es gilt wieder Maskenpflicht beim Arzt

15. Oktober 2022

Seit dem 1. Oktober 2022 müssen in Arztpraxen wieder FFP2-Masken getragen werden. Was noch zu beachten ist – und warum auch Mundspülungen und Zahnpflege wichtig sind.

Wo gilt die Maskenpflicht?

Seit dem 1. Oktober 2022 gelten neue Corona-Regelungen. Um auf das Infektionsgeschehen zu reagieren, gilt ab sofort wieder eine Maskenpflicht in Arztpraxen und Zahnarztpraxen. In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist vor dem Eintritt zudem ein Testnachweis nötig.

Welche Ausnahmen von der Maskenpflicht gibt es?

Es sind Ausnahmen von der Maskenpflicht festgelegt: So kann die Maske abgenommen werden, wenn sie der Behandlung im Wege ist. Weiterhin gilt die Maskenpflicht nicht für Kinder unter sechs Jahren und für Personen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können. Auch gehörlose und schwerhörige Menschen müssen keine Maske tragen.

Warum ist Gurgeln gut?

FFP2-Masken sind ein wichtiger Baustein der Corona-Schutzmaßnahmen und schützen sowohl den Träger als auch sein Gegenüber vor Ansteckung. Während der Behandlung beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden muss die Maske aber logischerweise abgenommen werden. Deswegen ist gurgeln, zum Beispiel mit einer Jodspülung, bei vielen Zahnärzten und Kieferorthopäden schon lange Standard, um das Infektionsrisiko des Praxispersonals in diesen Situationen zu senken.

Aber auch außerhalb der Zahnarztpraxis können solche Mundspülungen sinnvoll sein. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) hat eine Empfehlung herausgegeben, nach der man regelmäßig gurgeln soll, um das Infektionsrisiko zu senken. Dies kann die Viruslast im Mund-Rachen-Raum senken. Wichtig ist es, mindestens 30 Sekunden lang zu gurgeln und die Flüssigkeit bis in den Rachen eindringen zu lassen.

Die DGKH empfiehlt für den privaten Gebrauch drei Alternativen:

  1. Salzwasser: Eine Kochsalzlösung ist leicht herzustellen und zeitigt keine Nebenwirkungen. Empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist auch die Verwendung eines Salzwasser-Nasensprays, das die Schleimhäute der Nase reinigt und feucht hält.
  2. Ätherische Öle: Wirksamer als Salzwasserlösungen sind Mundspüllösungen mit ätherischen Ölen. Auch hier sind bislang keine Nebenwirkungen bekannt. In vielen Zahnarzt- und Kieferorthopädiepraxen kommen solchen Spülungen täglich zum Einsatz.
  3. Jodlösung: Sie sollte nur vor besonderen Anlässen, etwa der Behandlung durch einen Zahnarzt, zum Einsatz kommen. Bei übermäßigem Gebrauch besteht die Gefahr, die Schleimhaut zu schädigen.

 

Masken bleiben wirksamster Schutz

Das Spülen von Mund und Rachen wirkt lediglich unterstützend und stellt keinen Schutz vor einer Infektion dar. Das wirksamste Mittel, sich vor dem Corona-Virus zu schützen, bleibt laut Aussagen des Max-Planck-Instituts das Tragen der FFP2-Maske. Trägt auch das Gegenüber eine Maske, ist eine Ansteckung so gut wie ausgeschlossen. Zudem ist es geboten, die Hygieneregeln in der Öffentlichkeit einzuhalten.

Ist der Mund ein Einfallstor für Viren in den Körper?

Wissenschaftler haben Hinweise gefunden, dass die Mundschleimhaut ein Einfallstor für SARS-CoV-2 sein könnte. Denn im Speichel infizierter Menschen wurden teils große Virusmengen gefunden. Außerdem gibt es einen statistischen Zusammenhang zwischen Parodontitis und schweren Covid-Verläufen. 

Eine Erklärung dafür wäre, dass die Erreger bei Parodontitis die Immunschranken in der Mundschleimhaut leichter überwinden und möglicherweise auf diese Weise in die Blutbahn eindringen können. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, wäre eine gute Mundhygiene auch eine wichtige Maßnahme, um sich vor schweren Covid-Verläufen zu schützen. In Großbritannien wird Patienten, die sich mit Covid infiziert haben, daher zu guter Mundhygiene und Mundspülungen geraten – ab dem Zeitpunkt eines positiven Tests für mindestens zwei Wochen.

 

Quellen

  • Gesundheitsportal medondo.health
  • Bundesministerium für Gesundheit: Pandemievorsorge für Herbst und Winter
  • Ratgeber des NHS für Covid-Patienten 
  • Nguyen T. Investigating the mouth-COVID connection. Nature. 2021 Oct 27. doi: 10.1038/d41586-021-02922-8. Epub ahead of print. PMID: 34707275.
  • Marouf N, Cai W, Said KN, Daas H, Diab H, Chinta VR, Hssain AA, Nicolau B, Sanz M, Tamimi F. Association between periodontitis and severity of COVID-19 infection: A case-control study. J Clin Periodontol. 2021 Apr;48(4):483-491. doi: 10.1111/jcpe.13435. Epub 2021 Feb 15. PMID: 33527378; PMCID: PMC8014679.
  • Sommerstein R, Fux CA, Vuichard-Gysin D, Abbas M, Marschall J, Balmelli C, Troillet N, Harbarth S, Schlegel M, Widmer A; Swissnoso. Risk of SARS-CoV-2 transmission by aerosols, the rational use of masks, and protection of healthcare workers from COVID-19. Antimicrob Resist Infect Control. 2020 Jul 6;9(1):100. doi: 10.1186/s13756-020-00763-0. PMID: 32631450; PMCID: PMC7336106.
  • Villani FA, Aiuto R, Paglia L, Re D. COVID-19 and Dentistry: Prevention in Dental Practice, a Literature Review. Int J Environ Res Public Health. 2020 Jun 26;17(12):4609. doi: 10.3390/ijerph17124609. PMID: 32604906; PMCID: PMC7344885